BIM Akronyme

Die wichtigsten Akronyme und Abkürzungen

Wer mit BIM arbeitet, muss sich mit vielen Akronymen und Abkürzungen auseinandersetzen. Um einen tieferen Einblick in die BIM-Methodik zu bekommen, haben wir nachfolgend die wichtigsten Akronyme und Abkürzungen aufgeführt. 

  • Allgemein:

    Building Information Modeling (BIM)

    Ist eine integrierte Methode der Bauindustrie zur Planung, zum Bauen und der Übergabe in den Betrieb. Unterstützt durch ein digitales Bauwerksmodell, welches eine objektorientierte 3D-Modellierung sowie Visualisierung beinhaltet. Dadurch ist es unter anderem möglich, Attribute zu implementieren, eine Parametrisierung der Bauteile und die automatisierte Mengenübernahme zur Erstellung von LVs und Kostenkalkulationen zu erzielen. 

    BIM-Audit

    Stichprobenartige Überprüfung durch den Bauherrn hinsichtlich der Erfüllung der gestellten planerischen Anforderungen an die Qualitätssicherung.

    BIM-Projektbesprechung

    Regelmäßig durchgeführte Koordinationsbesprechungen, bei der die Projektbeteiligten den Stand der Planung anhand des 3D-BIM-Modells besprechen und die daraus resultierenden Vorgehensweisen und Angaben planen. 

    BIM-Kick-Meeting

    Das BIM-Kick-Meeting dient beim Projektstart zur Abstimmung der Software und Schnittstellen und zum BIM-Projektabwicklungsplan (BAP).  

    IDM

    Information Delivery Manual. Methode zur Definition der Prozesse und der damit verbundenen Informationsflüsse während des Lebenszyklus eines Bauwerks. 

  • Personen:

    BIM-Manager

    Der BIM-Manager kennt die Anforderung des Bauherrn und sorgt für die Umsetzung im Unternehmen. Zudem kümmert er sich u.a. um die Projektierung, die Festlegung von Standards und der Qualitätssicherung im Unternehmen.

    BIM-Koordinator

    Der BIM-Koordinator koordiniert die Einzelplanungen und führt sie im BIM-Modell z.B. in der Projektkommunikationsplattform zusammen.

    BIM-Gesamtkoordinator

    Der BIM-Gesamtkoordinator ist die Schnittstelle zwischen dem BIM-Koordinator und BIM-Manager des Unternehmens und dem Bauherrn. Der BIM-Gesamtkoordinator prüft und übergibt u.a. die Inhalte der Digitalen Projektabwicklung an den BIM-Koordinator des Unternehmens. 

    BIM-Konstrukteur

    Der BIM-Konstrukteur ist der Softwareanwender und plant das virtuelle Gebäudemodell mit einer BIM-fähigen Software. Zudem erstellt er 3D-Komponenten und pflegt diese. 

    BIM-Berater

    Der BIM-Berater unterstützt den Bauherrn in der Vorbereitungsphase und in der Steuerung des Projektes.

    BIM-Anwender

    BIM-Anwender sind die klassischen Benutzer von BIM-Software. Darunter zählt auch die Nutzung von z.B. Tablets oder Smartphones auf der Baustelle. 

  • Anforderungen:

    BIM-AIA

    Unter Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) wird das Ergebnis aller Festlegungen und Standards verstanden, die der Bauherr von seinen Auftragnehmern fordert. Eine andere Bezeichnung ist „Lastenheft“.

    BIM-Projektabwicklungsplan (BAP)

    Der BIM-Projektabwicklungsplan ist ein Dokument, das die Grundlage einer BIM-basierten Zusammenarbeit im jeweiligen Projekt koordiniert beschreibt. Er legt die Ziele, die organisatorischen Strukturen und die Verantwortlichkeiten fest und definiert die Prozesse sowie Austauschanforderungen, wie Zeit, Format und Detailierungsgrad der einzelnen Projektbeteiligten. 
     

    BIM-Roadmap

    Die BIM-Roadmap beschreibt Maßnahmen zur Einführung der BIM-Methode im Unternehmen.  
     

    BIM-Einführungsplan

    Der BIM-Einführungsplan enthält die Maßnahmen zur Implementierung der BIM-Methodik in einem Projekt. In diesem werden die BIM-Ziele, BIM-Anwendungsfelder, Verantwortlichkeiten und Werkzeuge beschrieben.

    Der Datenlieferungsplan definiert wann und wohin in welcher Form welche Ergebnisse übergeben werden. Der Datenlieferungsplan ist Bestandteil des BIM-Projektabwicklungsplans (BAP).

  • 3D-Modell:

    Bestandsmodell

    Das Bestandsmodell ist ein Modell, welches den IST-Zustand eines Bauteils, eines Bauwerks darstellt. Notwendige Zusatzinformationen sind ebenfalls im Bestandsmodell implementiert. 

     

    BIM-Anwendungsfall

    In einem BIM-Anwendungsfall wird eine Nutzung des BIM-Modells erläutert, um die im Projekt definierten Ziele zu bewirken.

    Fachmodell

    Das Fachmodell stellt ein gewerkspezifisches Modell einzelner Planungsbeteiligter an einem Bauvorhaben dar und ist gleichzeitig ein Teilmodell. Das Fachmodell ist die Gesamtheit aller Bauteile.

    Gesamtmodell

    Das Gesamtmodell ist die Zusammenfassung aller Teilmodelle und stellt das gesamte Bauvorhaben innerhalb der planerischen Tätigkeiten dar.

    Industry Foundation Classes (IFC)

    IFC ist ein offenes Dateiformat, welches zum Austausch von modellbasierten 3D-Daten und Informationen in allen Planungs-, Ausführungs- und Bewirtschaftungsphasen genutzt werden kann. Anders als native Dateien, kann ein IFC-Modell geometrisch und bauteilspezifisch nicht abgeändert werden und stellt somit den planerischen IST-Zustand zum Zeitpunkt des Exports aus der BIM-Software dar.  

    Kollaborationssoftware

    Ist eine Software oder auch eine Webbasierte Anwendung, welche die verschiedenen Fachmodelle unterschiedlichster Herkunft zu einem Gesamtmodell zusammenführen kann.  

    Koordinationsmodell

    Während der Planungsphase können Fachmodelle einzelner Gewerke fachübergreifend zur Abstimmung und Koordination temporär zusammengefügt werden. Das zusammengefügte Modell bezeichnet man als Koordinationsmodell. Die Zusammensetzung geschieht üblicherweise in Kollaborationssoftwarelösungen oder auch in Webbasierten Anwendungen. 
     

    MVD

    Model View Definition (Modell-Ansichtsdefinition). Definiert eine Untergruppe des IFC-Formats, das in der Software implementiert werden muss, um die Anforderungen für den Datenaustausch, welcher im IDM niedergeschrieben wird, zu erfüllen.  

    PIM

    Project Information Model (Gebäudeinformationsmodell). Informationsmodelle, die mit Weiterentwicklung der Projektphasen angereichert werden, bis zur Lieferung des Gesamtmodells an den Bauherrn.

    Level of Detail (LoD)

    Der Level of Detail (LoD) definiert den geometrischen Detailierungsgrad von BIM-Bauteilen gemäß den jeweiligen Planungsphasen.

    Level of Information (LoI)

    Der Level of Information (LoI) gibt den Informationsgehalt der Bauteile bzw. des Modells in Abhängigkeit des Entwicklungsstandes wieder.

    Level of Geometry (LoG)

    Der Level of Geometry (LoG) gibt den geometrischen Grad eines Modells an und gibt die geometrische Detaillierung wieder.

    Level of Logistic (LoL)

    Der Level of Logistic (LoL) definiert den logistischen Grad eins Modells in Bezug auf z.B. Terminplanung, Montageplanung und Instandhaltungsplanung gemäß dem Lebenszyklus des Gebäudes.  

    Level of Coordination (LoC)

    Der Level of Coordination (LoC) beschreibt die Zusammenhänge von Abstimmungs- und Koordinationsgraden eines Modells oder der Teilmodelle. Es werden auch die Zusammenhänge des Modells mit dem real gebauten Gebäude bewertet.  

    Punktwolke

    Eine Punktwolke ist die Menge von Punkten eines Vektorraums, die einen dreidimensionalen Raum beschreibt. Dabei können die einzelnen Punkte neben ihren Koordinaten auch z.B. Intensitäts- oder Farbwerte enthalten. Die Erfassung erfolgt durch Laserscanning oder Photogrammetrie.

    Projektkommunikationsplattform (CDE Common Data Environment (CDE))

    Ist eine webbasierte Datenumgebung, die eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit sowie den digitalen Austausch von Dokumenten und BIM-Modellen in Projekten mit anderen an dem Projekt beteiligten Personen ermöglicht. 

    as-built-Modell

    Das as-built-Modell zeigt das Bauwerk so dar, wie es tatsächlich gebaut wurde. Man spricht hier auch von einem digitalen Zwilling, wenn z.B. die Gebäudeautomation verknüpft werden. 

    As-built-Kontrolle

    Die As-built-Kontrolle ist ein Bearbeitungsschritt, bei dem das geplante 3D-Modell dem erstellten Bauwerk gegenübersteht und daraus abweichende Angaben notiert und später korrigiert werden.